Während es im Bachelor nur eine sehr begrenzte Anzahl spezialisierter Studiengänge für den Bereich Steuern oder Taxation gibt, ist die Auswahl beim Master schon größer. Über 40 Steuer-Studiengänge werden an Universitäten und Fachhochschulen angeboten.
Oftmals werden die Studieninhalte des Bereichs Steuerberatung mit Kenntnissen zur Wirtschaftsprüfung ergänzt. Dies ist eine nahezu logische Kombination, da rund 85 Prozent der Wirtschaftsprüfer in Deutschland vor dem Wirtschaftsprüfer-Examen bereits die Bestellung zum Steuerberater erfolgreich hinter sich gebracht haben. (Weitere Informationen zum Wirtschaftsprüfer finden Sie auf Beruf-Wirtschaftspruefer.de)
Steuer-Masterstudiengänge dauern zwischen zwei und fünfSemestern. Der Vorteil: Neben dem zusätzlichen akademischen Grad, der hilfreich beim Aufstieg ins obere Management sein kann, verkürzt sich die berufspraktische Phase auf zwei Jahre, da man ein Studium mit einer Regelstudienzeit von insgesamt mehr als acht Semestern absolviert hat. Wer nicht direkt nach dem Bachelorabschluss ein Masterstudium aufnehmen, sondern zuerst in den Beruf einsteigen möchte, der hat trotzdem auch die Möglichkeit, neben dem Beruf zu studieren. Viele Master werden berufsbegleitend bzw. als Fernstudium angeboten.
Welcher Master kommt für die Steuerberaterprüfung in Frage?
Es gibt mehrere Studiengänge, die die Voraussetzungen, um Steuerberater zu werden, erfüllen. Die Bundesteuerberaterkammer schreibt:
„Zur Steuerberaterprüfung ist zuzulassen, wer ein wirtschaftswissenschaftliches oder rechtswissenschaftliches Hochschulstudium oder ein Hochschulstudium mit wirtschaftswissenschaftlicher Fachrichtung erfolgreich absolviert hat und eine anschließende praktische Tätigkeitszeit von zwei bzw. drei Jahren nachweisen kann.“
Wer ganz sicher gehen will, ob das Studium die Bedingungen für die Zulassung zur Steuerberaterprüfung erfüllt, fragt vorher bei der Bundessteuerberaterkammer bzw. Steuerberaterkammer seines Wohnsitzes nach. Die BStBk hat auch Orientierungshilfen für den „perfekten“ Taxation-Master herausgegeben. Hiermit kann man seinen Wunsch-Studiengang auch abgleichen und somit feststellen, ob es Übereinstimmungen gibt:
52 Hochschulen, die ein Masterstudium anbieten
Sie wollen ein Masterstudium absolvieren, um ihre akademische Laufbahn zu vollenden und den Weg zum Steuerberater zu verkürzen? Dies ist in jedem Fall ein guter Schritt und für ihre Karriere nicht abträglich. Doch das Angebot an Masterstudiengängen ist groß und vielfältig. Daher stellt sich die Frage: Welcher Master ist besser? Sollen Sie sich für ein generalistisches Masterangebot oder einen speziellen Steuer-Master entscheiden?
Es stehen Ihnen prinzipiell alle Studiengänge aus den Bereichen Wirtschaftswissenschaften und Rechtswissenschaften offen, um sich für den Beruf als Steuerberater zu qualifizieren. Die Zulassung zum Steuerberaterexamen kann mit einem BWL Studium, einem VWL Studium oder einem Jura Studium erreicht werden. Viele Hochschulen bieten einen generalistischen Master mittlerweile sogar mit einem Steuer-Schwerpunkt an.
Zusätzlich zum normalen BWL-, VWL- oder Jurastudium, gibt es auch spezielle Master-Studiengänge im Bereich Steuern. Sie stellen eine gute Vorbereitung auf das Steuerberaterexamen dar, allerdings sollte man sich intensiv mit den Studieninhalten beschäftigen. Manche Studiengänge integrieren die Steuerberaterprüfung in den Studienverlauf und rechnen sogar entsprechende Inhalte auf die Studienleistung an. Andere Studiengänge hingegen behandeln nur intensiv das Know-how für die zukünftige Arbeit als Steuerberater, haben allerdings eine kürzere Regelstudienzeit.
Infos zum Taxation-Master
Grundsätzlich ist es aber egal, ob Sie sich für einen generalistischen Master aus dem Bereich Wirtschaftswissenschaften oder Rechtswissenschaften entscheiden oder doch den speziellen Taxation Master wählen. In jedem Fall verkürzt der erfolgreiche Masterabschluss die Dauer der praktischen Berufserfahrung auf zwei Jahre. Nach zwei Jahren im Berufsleben können Sie sich für das Steuerberaterexamen anmelden.
Im Zuge der Bologna-Reform wurde 1999 das Bachelor-Master-System in der deutschen Hochschullandschaft eingeführt. Ziel dieser Änderungen war und ist die Vergleichbarkeit des Bildungssystems auf europäischer Ebene. Die Hochschulabschlüsse in Europa wurden vereinheitlicht, so dass Hochschulabsolventen auf dem Arbeitsmarkt gleiche Chance haben und sich international nach einem Job umschauen können.
Das akademische Studium ist dabei in zwei Stufen eingeteilt. Die erste Stufe ist das Bachelorstudium, bei dem man einen ersten Hochschulabschluss erhält. Das weiterqualifizierende Studium im zweiten Schritt wird Master genannt. Einen Master absolvieren kann man in der Regel nur, wenn man bereits ein Erststudium vorweisen kann. Der Master dient als Ergänzung und Spezialisierung eines vorangegangenen Studiums. Dabei geht er in den meisten Fällen in die wissenschaftliche Tiefe und konkretisiert das theoretische Know-how.
Ein Master dauert zwischen zwei und vier Semester und endet mit der Anfertigung der Masterarbeit. Danach erhält man je nach Ausrichtung des Studiums den akademischen Grad Master of Arts (M.A.) oder Master of Science (M.Sc.).