Mit dem Bachelorabschluss ist der erste akademische Grad erreicht und man kann ins Berufsleben einsteigen. Das Bachelorstudium dauert in der Regel 6 Semester und schließt mit einer schriftlichen Bachelorarbeit ab. Insgesamt erreicht man im Bachelor 180 ECTS-Credits, die als Grundlage für einen darauffolgenden Master dienen. Der Master ist das weiterqualifizierende Studium, welches im Anschluss an den Bachelor absolviert werden kann.
Alle Infos zum Master Steuern
Es gibt die verschiedensten Möglichkeiten, sich mit einem Studium auf eine Steuerberater-Karriere vorzubereiten. Die Bundessteuerberaterkammer formuliert es so:
„Zur Steuerberaterprüfung ist zuzulassen, wer ein wirtschaftswissenschaftliches oder rechtswissenschaftliches Hochschulstudium oder ein Hochschulstudium mit wirtschaftswissenschaftlicher Fachrichtung erfolgreich absolviert hat und eine anschließende praktische Tätigkeitszeit von zwei bzw. drei Jahren nachweisen kann.“
Das bedeutet also, dass verschiedene Studiengänge die nötigen Voraussetzungen der Bundessteuerberaterkammer erfüllen. Gemeint sind vor allem:
- Betriebswirtschaftslehre (Business Administration, General Management, Wirtschaftswissenschaften)
- Volkswirtschaftslehre
- Wirtschaftswissenschaften
- Rechtswissenschaften (Jura)
- Wirtschaftsrecht
- Hochschulstudium mit wirtschaftswissenschaftlicher Fachrichtung, z. B. Wirtschaftsingenieur, aber auch Mathematik mit Nebenfach Betriebswirtschaftslehre
- Spezialisierte Studiengänge (Steuerlehre, Taxation, Steuerrecht, Finance & Accounting etc.)
Ein Teil dieser Studiengänge ermöglicht übrigens auch interessante Synergien im späteren Berufsleben. So kann beispielsweise ein Jura-Absolvent nach dem bestandenen Steuerberaterexamen seinen Mandanten sowohl juristische als auch steuerberatende Dienstleistungen anbieten und sich somit eine größere Kundschaft aufbauen. Man ist also Rechtsanwalt und Steuerberater in Personalunion.
Spezialisierte Studienangebote
Mit Einführung der Bachelor und Master Studiengänge sind auch neue Studienangebote entstanden, die sich spezifisch mit dem Thema Steuerberatung und Wirtschaftsprüfung beschäftigen. Nun gibt es zusätzlich zu der bewährten, oben genannten Variante, sich mit einem Studium wie BWL, Jura oder Wirtschaftsrecht auf den Job vorzubereiten, auch einige weitere passende spannende Studiengänge. Die Bandbreite der Studienmöglichkeiten ist also in den letzten Jahren größer geworden.
Bei der Studienwahl stehen Studieninteressenten mit dem Berufsziel Steuerberatung vor einer grundlegenden Entscheidung: die Klassiker BWL, Jura oder Wirtschaftsrecht studieren, oder doch lieber einen der spezialisierten Steuer-Studiengänge?
Unser Rat: Wer sich sicher ist, dass er eine Karriere im Bereich Steuern und Wirtschaftsprüfung anstrebt, der ist mit einem spezialisierten Studium gut bedient. Wer aber sich noch ein paar andere Türen offenhalten möchte, der sollte lieber einen breiter gefächerten Studiengang wie BWL wählen, bei dem man sich im Hauptstudium dann mittels Schwerpunkten spezialisiert. Prüfen Sie außerdem, ob ein duales Studium im Bereich Steuern als Alternative für Sie in Frage kommt. Wer aus beruflichen oder privaten Gründen möglichst flexibel studieren möchte, ist unter Umständen außerdem besser in einem Steuerberater Fernstudium aufgehoben
Schon mitten im Studium - was tun?
Wenn sich erst mitten in einem Studium der Berufswunsch Steuerberater entwickelt, gibt es verschiedene Möglichkeiten, sich im Studienverlauf bzw. danach entsprechend auszurichten. Allerdings müssen Sie dafür eventuell flexibel bei der Wahl der Hochschule sein. Sind Sie sicher, dass Ihr Studiengang zur Teilnahme am Steuerberaterprüfung berechtigt und wird ein Schwerpunkt im Bereich Steuern angeboten, wählen Sie diesen. Falls nicht, sollten Sie sich bei der Bundessteuerberaterkammer erkundigen, ob Ihr Studiengang zur Zulassung für die Steuerberaterprüfung berechtigt. Gegebenenfalls wird ein Wechsel an eine andere Hochschule nötig sein.
Fazit
Trotz aller Empfehlungen: Bei der Wahl des richtigen Studiums kommt es vor allem auf Ihre individuellen Interessen an. Was sind Ihre Stärken? Welches Studienmodell möchten Sie wählen? Wie sicher sind Sie sich bei Ihrem Berufswunsch? Sind Sie bereit, in eine Stadt am anderen Ende Deutschlands zu ziehen? Oder möchten Sie lieber in der Nähe studieren? Diese Fragen sollten Sie für sich persönlich klären, um sich für das richtige Bachelorstudium entscheiden zu können.
Fakt ist: Die Studienwahl kann man nicht innerhalb von ein paar Stunden abhaken. Beschäftigen Sie sich intensiv mit den möglichen Studienwegen, Studiengängen sowie den passenden Universitäten und Fachhochschulen. Je besser Sie informiert sind, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass Sie ein Steuerberater Studium finden, das auch wirklich zu Ihnen passt.
Durch die Einführung von Bachelor und Master wurde das Studium zweigeteilt. Während man früher nach vier Jahren mit dem Diplom abschloss und ins Berufsleben einstieg, hat man heute nach dem Erststudium und dem damit verbundenen Bachelorabschluss die Wahl zwischen dem Berufseinstieg und einem weiterführenden Master.
Beide Varianten haben für Absolventen, die Steuerberater werden wollen, Vor- und Nachteile. Wer mit dem Bachelorabschluss anfängt zu arbeiten, verzichtet zwar auf eine höhere akademische Qualifikation, sammelt aber früher praktische Erfahrungen. Den Master im Bereich Steuern kann man zudem später berufsbegleitend nachholen. Wer sich hingegen entscheidet, direkt im Anschluss an den Bachelor einen konsekutiven Master zu absolvieren, kann nicht nur einen zusätzlichen Abschluss vorweisen, sondern braucht nur zwei statt drei Jahre Berufserfahrung für die Zulassung zur Steuerberaterprüfung.